New York

Tag 1 Abflug und Ankunft:

Ein Flug über den großen Teich, rüber nach Amerika, ist heutzutage ja Routine und im Großen und Ganzen etwas furchtbar Langweiliges. Sollte man meinen.

Los ging es ab dem Flughafen Köln-Bonn, über Amsterdam nach Newark - New York. Mit Airlines die ich nicht namentlich nennen werde (nur so viel darf gesagt sein, die eine, für die innereuropäischen Flüge, ist eine niederländische mit einem blauen, kronenähnlichen Logo, die andere eine amerikanische, gemessen an ihrer Flugzeugstärke die weltgrößte -Quelle Wikipedia was sonst- und man findet sie an 4. Stelle im griechischen Alphabet) , wer weiß was die für Anwälte haben... Wie schon gesagt, ein Flug von Europa in die USA ist ja nichts ungewöhnliches mehr, erst Recht also kein innereuropäischer Flug. Das man da mal Dokumente vergisst und deshalb erst mal nicht abheben darf kann ja mal passieren. Mein Vertrauen hatten sie!

Nachdem es die Dokumente dann doch noch geschafft hatten am richtigen Ort zu liegen, konnte es endlich losgehen. Nach Amsterdam. Der Flug selbst war auch kurz und nicht unangenehm. Es kam zu einem kurzen Intermezzo mit staubtrockenen Keksen und etwas Orangensaftähnlichen, serviert in ansehnlichen Plastiktöpfchen wie man sie sonst von Marmeladen in Jugendherbergen kennt. *Stewardessen sahen... ok aus. Ein wenig Sorge bereitete dir mir inzwischen sehr kurz gewordene Aufenthaltszeit in Amsterdam. Als wir gelandet waren konnte mich eine freundliche Flughafenservicekraft zum Glück mit den Worten "Oha... Da müssen Sie sich aber sehr beeilen, das Gate liegt am anderen Ende des Flughafens" beruhigen. Nach einem Sprint mit kurzer Pause am Reisepassundticketkontrolierstand und einem weiteren Sprint konnte ich endlich das Abfluggate in weiter Ferne ausmachen. Und eine Schlange.

Ein Hoch auf die amerikanische Flugkontrollpolitik. Selbstverständlich hatte ich alle meine mitgebrachten Flüssigkeiten ordnungsgemäß verpackt und konnte dem Sicherheitsmenschen in perfektem Englisch und Händen und Füßen klar machen, dass ich nix in die Luft jagen werde, keine Präsidenten umbringen will, keine Waffen dabei habe, mein Gepäck, bis zur Gepäckaufgabe, zu keiner Zeit aus den Augen gelassen habe und nur meinen Urlaub in dem gelobten Land verbringen will.

Endlich saß ich im Flugzeug. Und da sah ich Sie. Groß, 90-60-90, strahlendes Lächeln, schlank und voller Freundlichkeit. Zumindest war das Inhalt meines kurzen Tagtraumes. Die Realität sah leider anders aus. Sie war eher eine afroafrikanische, russische Hammerwerferin die an einem Programm zur Resozialisierung straftätiger Frauen teilnimmt. Ok, groß stimmte, in allen räumlichen Dimensionen und 90-60-90 Maße hatte sie auch, an mehreren Extremitäten allerdings. Also lag mein Tagtraum doch nicht so weit weg. Wenn sich nicht grad ein unwahrscheinlich großes Hinterteil an einem vorbeischob oder einem das überaus schmackhafte Essen liebevoll auf sein Ausklapptischchen geschleudert wurde, war der Flug geruhsam. An dieser Stelle möchte ich mich nochmal beim amerikanischen Gleichstellungsgesetz bedanken, dass es meine -sicherlich auch die jedes anderen Mannes- Vorstellung einer Stewardess so zu zerstören vermochte (in meinem kurzen Leben gab es bisher nur eine andere Gewissheit ähnlich tragischen Ausmaßes - den Weihnachtsmann gibt es nicht).

Über das Hotel möchte ich nur wenig Worte verlieren, pompöse Eingangshalle, funktionales Zimmer.





Tag 2-6 New York:

In Anbetracht der Menge an Reiseführern, mit Sicherheit alle wesentlich besser als alles was mein verfasserisches Talent hergibt, möchte ich gar nicht groß auf die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten eingehen.

Gut, ein bisschen natürlich, was wäre das sonst für ein Reisebericht?

"Wow, Uiuiui, Geil", ungefähr das ging mir beim 1. Marsch über den Timesquare durch den Kopf. Überall blinkende Leuchtreklame für Handys, Musicals, Bars und Cafés,(Touristen-) Menschenmassen und von Polizisten berittene Pferde, Polizisten gibt es dort sowieso an jeder Ecke. Wie hilfsbereit sie sind zeigt sich spätestens, wenn man einen fragt, ob er ein Foto machen könne, man ein Foto von ihnen machen dürfe, am besten noch auf einem der Motorräder, oder er/sie sich gemeinsam mit einem selbst auf einem Foto verewigen lässt.

So ging es mir noch 2 weitere Male, danach gingen mir diese dämlichen Touristenmassen nur noch auf den Keks. (Der Timesquare war ein Teil des direkten Weges von dem Hotel zu dem Apartment meines Onkels, wo es abends ein fürstliches Mahl mit einigen Zwiebeln und einem Hauch Knoblauch gab!, sonst wäre ich wohl nicht so oft diese Straße langmarschiert). Was mir vermutlich entgangen wäre, wenn ich nicht mehrmals über den Timesquare gelaufen wäre, ist die riesige Matratzenreklame über dem dortigen Gentlemen's Club. Da sag noch mal einer, die Amerikaner hätten keinen Sinn für Ironie. Was man im Straßenverkehr schnell lernt ist, dass die Fußgängerampeln nicht als verbindlich angesehen werden, übrigens auch von der Polizei nicht.

Natürlich durften die typischen Touristenattraktionen nicht fehlen. Mrs. Liberty, Top of the Rock, Brooklyn Bridge bei Tag und Nacht, ein Musical am Timesquare, Metropolitan Museum of Art, die verschiedensten Stadtteile, der Bronx Zoo und einige der vielen Parks. Ohne Frage großartige Bauwerke und Grünanlagen und alle einen Besuch wert. Und dafür reicht mit Sicherheit keine Woche.

Obwohl die Skylines fast immer zu sehen sind, zeigt einem z.B. ein Besuch in Greenwich Village, ein anderes Bild von New York. Alleen mit kleinen, hübschen Reihenhäuschen nur 20 Minuten zu Fuß vom Financialdistrict entfernt. Ähnliches Bild in Little Italy, Chinatown, usw.

Was ich jedem Besucher dieser großartigen Stadt empfehlen kann ist der Bronx Zoo. Allerdings nichts für jemanden, der nach einer guten Aussicht auf die Skyline sucht. Man vergisst, dass man gerade in einer der Weltmetropolen ist. Toll angelegte, sehr geräumige Gehege, man sieht kaum etwas von der Umzäunungen, tolles Vogelhaus mit diversen Freianlagen und ein grandioses Kongoareal mit u.a. fantastischem Gorillagehege. Falls ein/e Zoodirektor/in hierüber stolpert, kann ich Ihn/Sie nur bitten sich diesen Zoo mal anzuschauen, oder einen Blick ins Monterey Bay Aquarium zu werfen. Etwas vergleichbares habe ich hier noch nicht gefunden.

An den letzten 2 Tagen meines Aufenthaltes habe ich etwas mehr versucht auf den New Yorker zu achten. Sehr interessant welches Potpourri an Nationen z.B. in der Subway sitzt. Oder an einem schönen Sonntagnachmittag sich mal in einen Park setzen und einfach gucken. Neben Straßenkünstlern und Touristen glaube ich auch hier die eine oder andere einheimische Familie und Hundebesitzer ausgemacht zu haben. Ebenfalls empfehlenswert ist es zur MIttagspausenzeit einen kleinen Spaziergang am Hudsonufer im Financialdistrict zu machen. Übrigens eine wunderschöne Promenade.

Falls man(n) mit weiblicher Begleitung New York besucht und 2 Tage Ruhe haben möchte, lohnt sich ein Besuch bei Macy's. Etwa 2 Stockwerke sind für die Herren der Schöpfung gedacht 90% davon Kleidung und der Rest Elektronik, Essensmöglichkeiten (auch hier hat der Amerikaner in weiser Voraussicht gehandelt) evtl. Koffer und Möbel. Die restlichen 8 Stockwerke sind für die Damenwelt bestimmt. Über mehrere Stockwerke lässt sich neben Kleidung für jede Jahreszeit von diversen Marken, Handtaschen, Schmuck, Geschirr, Einrichtungsgegenstände... und sogar Hochzeitskleider und -tischgarnituren (hier haben mir es besonders die in den unterschiedlichsten Pinkvariationen angetan), bestaunen, anprobieren und kaufen.

Und zack, da war die Woche auch schon rum.





Tag 7 Heimflug

Nach, wie beschriebenen, großartigen Tagen in New York war es Zeit für die Heimreise.

Mit der Subway, in der man uns freundlicher Weise darauf hinwies, dass wir in der falschen Linie "A" sitzen und doch besser da und da in die richtige Linie "A" umsteigen sollten, ging es unproblematisch zum JFK.

Am Terminal angekommen, machte dieser direkt einen vertrauenserweckenden Eindruck auf mich. Und nicht nur auf mich, auch einigen Spatzenfamilien schien es eine gute Brutstätte zu sein. An der Decke hingen einige Plastikplanen mit Abflussschläuchen in der Mitte. Um von der Decke tropfendes Wasser brauchte man sich also auch keine Gedanken mehr zu machen.

Hier war auch das einzige Mal wo ich meine Schuhe für die Sicherheitskontrolle ausziehen musste. Die Restliche Leibesvisite viel allerdings erschreckend lasch aus. Es wäre hier wohl am einfacher gewesen etwas einzuschleusen als an allen anderen Flughäfen, wenn man es nicht gerade in den Schuhen versteckt hält...

Wieder sollte es über Amsterdam nach Köln-Bonn gehen. Das Boarding lief ohne Zwischenfälle über die Bühne. Alle saßen im Flugzeug, da sah ich eine ältere Dame (freundlich ausgedrückt), die noch keinen Platz hatte. Ich wollte schon meinen Platz anbieten, gute alte Gentlemenschule, da stellte ich fest, dass sie eine Stewardessuniform trug. (An dieser Stelle ein erneutes Hoch auf das Gleichstellungsgesetz!).

Im weiteren Verlauf stellte ich noch fest, dass 1. der Monitor der uns unterhalten sollte defekt war, 2. mein Sitz automatisch die Rückenlehne nach hinten verstellt und 3. dieses Plastikrollo ebenfalls mit einer Herunterfahrautomatik, turbulenzbetrieben und komplett schalterlos, versehen war. Das Essen war von ähnlicher Qualität wie auf dem Hinflug, wurde allerdings nicht ganz so liebevoll auf die Klapptische geschleudert. Um das Müllwegräumen hygienischer zu gestalten trug die Seniorenstewardess schicke Einmalhandschuhe. Erschreckenderweise servierte sie mit den selben Handschuhen auch die neuen Getränke, wohl bekomm's. Ein Glück war sie für den anderen Gang zuständig. Ehe ich es vergesse, das Frühstück: serviert wurde in einem angegilbten Plastikschälchen 1ne Banane und 1 eingeschweißter Muffin. Immerhin gab es das übliche Gabel-Messer-Löffelpaket und Pfeffer und Salz dazu. Frei nach dem Motto "die Hoffnung stirbt zuletzt" wartete ich also noch auf ein Gummibrötchen mit ein wenig Belag. Vergeblich allerdings.

Der Weiterflug verlief völlig problemlos, fast schon langweilig, ja sogar die Dokumente waren diesmal offenbar auch vorhanden. An dieser Stelle möchte ich noch anmerken, dass bei diesem Flug die Stewardessen schon eher dem (meinem) Bild einer selbigen entsprechen.





Danksagung und Résumé

Ich kann jedem, der die Möglichkeit hat, nur empfehlen diese Stadt selbst zu erleben. All ihre Vielfältigkeit und im wahrsten Sinne des Wortes, Größe, lässt sich schwer in Worte fassen.
Zum guten Schluss möchte ich mich noch bei meinem Vater, ein treuer Reisebegleiter und Dolmetscher für die kniffeligen Situationen und meinem Onkel, ortskundigem Touristenführer und Sternekoch, herzlich bedanken.

Und natürlich bei Ihnen, da Sie bis hierhin durchgehalten haben.


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